Antennengemeinschaft Euba w.V. ::

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:: Gündung und Planung :: Aufbau :: 1. Betriebsjahre :: Nach der Wende ::  

1. Gründungs- und Planungsphase

Um die Lebensbedingungen in der Gemeinde Euba zu verbessern, insbesondere die schlechten Empfangsbedingungen für (West-)Rundfunk und (West-)Fernsehen zu beseitigen, wurde für den 5 km langen Ort die Gründung einer Bürgergemeinschaft GemeinschaftsAntennenAnlage Euba vorbereitet.

Wegen des großen Interesses der Eubaer Einwohner wurden im Vorfeld zwei Informationsveranstaltungen durchgeführt, am 31.Mai 1983 in der Konsumgaststätte (Gasthof Euba) und am 7. Juni 1983 im Speisesaal der LPG. Die Gründungsversammlung fand am 14. Juni 1983 in der Konsumgaststätte statt. Es wurde das Statut vorgestellt mit anschließender Disskussion, der Vorstand und die Mitarbeiter gewählt, die ersten Ratenzahlungen festgelegt und auch die Anzahl der Arbeitsstunden.

Vorstand und Mitarbeiter ab 1983
Herr Thümer Vorstand
Herr Fischbach Vorstand
Frau Seifert Kassierung
Herr Richter Materialbesorgung
Herr Karraus Abschnittsverantwortlicher
Herr Lieder Abschnittsverantwortlicher
Herr Thekla Abschnittsverantwortlicher
Herr Martin Abschnittsverantwortlicher
Herr Zähler Abschnittsverantwortlicher
Herr Hantke Öffentlichkeitsarbeit
Herr Kirchhübel Öffentlichkeitsarbeit

 

Die ersten Beschlüsse waren:
Es sind 4 Raten je 200.- Mark einzuzahlen,
   die 1. Rate bis 30.11.83,
   die 2. Rate bis 30.06.84,
   die 3. und 4. Rate nach Baubeginn.
    (später folgte noch eine 5. Rate zu 150.- Mark)

Jedes Mitglied hat 40 Stunden Arbeitsleistung zu bringen. Diese war hauptsächlich in Form von Schachtarbeiten abzuleisten. Nur in Ausnahmefällen konnten ältere Mitglieder diese Stunden bezahlen (5.- M/Std.) Es sind 25.- Mark Jahresbeitrag zu zahlen.

Nun war den Mitgliedern auch klar, das der eine eher, der andere später angeschlossen werden wird.
Die GAA Euba war in Bauabschnitte eingeteilt. Der Antennenstandort bestimmte die Reihenfolge der Inbetriebnahme. Aus diesem Grunde waren wir gespannt, was die Messung der Antennenstandorte durch Kollegen von VEB Radio und Fernsehen am 7.6.83 ergeben werden.
Drei Standorte standen zur Auswahl:
1. Oberer Ortsausgang an der Augustusburger Straße,
2. Zwischen Weißem Stein und Waldrand (Richt. Wachtelberg)
3. Stachelbeerberg (zwischen Talsperre und Kirche)


An Standort 1 hielten sich die Kollegen mit der Messung nicht lange auf - kein Empfang (außer K10). Am 2. Standort angekommen, schlugen die Instrumente schon beim Aufbau der Antennen aus - sie lagen noch auf der Wiese - ein optimaler Standort. (ARD 46dB, ZDF 47dB, K10 25dB). Aus diesem Grund wurde auf die Messung an der Talsperre verzichtet, zumal zu erkennen war, daß der Stachelbeerberg durch den Talssperrenberg verdeckt war und mit Sicherheit schlechtere Empfangsergebnisse bringen wird. Damit war in etwa die Reihenfolge der Inbetriebnahme der Bauabschnitte festgelegt. Unterdorf zuerst und dann immer das Dorf hinauf.

Das nicht alles so reibungslos verlief, will ich an Hand von Auszügen aus dem Schriftverkehr zur Genehmigung der Kopfstation darlegen. (im rechten Kasten). Nach anfänglichen Ablehnungen der beteiligten Stellen (LPG Pflanzenproduktion Oberlichtenau, ACZ Burgstädt, Rat des Kreises) wurde zu guter Letzt doch noch ein Kompromiss gefunden. Der Mast durfte nicht höher als 12 m sein, die letzten 3 m müssen rot-weiß gekennzeichnet werden und landwirtschaftliche Nutzfläche darf nicht beeinträchtigt werden. Allerdings weiß ich nicht, wieviele zusätzliche Telefonate im Hintergrund zur Lösung des Problems beigetragen haben.

Auch mit der Planwirtschaft gab es Kämpfe auszutragen. Bei der Verkabelung eines Ortes wie Euba kann man garnicht so genau im Voraus planen, wieviel Kabel der verschiedenen Sorten benötigt werden. Jedenfalls gab es immerwieder Engpässe mit der Anlieferung des Kabels. Als Beispiel möchte ich die Bestellung von Warnband zeigen. 1986 nicht möglich, war die Antwort. Was tun? Irgendwo war gelbe PVC-Hartfolie auf Rollen ca. 1 m breit aufgetrieben worden. Diese Rollen wurden in schmalere Rollen gesägt, damit kam man erst mal ein Stück hin. Es musste trotzdem gespart werden, also wurde Warnband nur in der Nähe von Straßen, Wegen und an Häusern in die Kabelgräben über das Antennenkabel gelegt.

Das vorrangige Problem für 1984 war aber erst einmal die Errichtung der Kopfstation mit Mast und Arbeitsraum als Fertigteilgarage. Bis zum Herbst (35. Jahrestag) war die Fertigstellung geplant. Diesen Termin haben wir aber nicht ganz geschafft. In meinen Unterlagen steht, daß am 13. September der Mast aufgestellt wurde und am 8. Dezember die Wand- und Dachplatten der Garage eingesetzt wurden.

 

2. Aufbauphase

Im Jahr 1985 waren folgend Aufgaben zu bewältigen:

Verlegen der Hauptantennenleitung von der Kopfstation in den Ortsbereich (Ecke Hauptstraße - Bergstraße), das waren knapp 500 m sehr steiniger Boden, zum Teil mit starkem Gefälle, so daß Technik an manchen Stellen schlecht einsetzbar war.

Verlegen des Verteilnetzes Richtung Rosenplatz und Richtung Ortsgrenze Niederwiesa. Dies erfolgte im Herbst 1985. Bis 15. Oktober 1985 war auch die 4. Rate für das bezeichnete Gebiet fällig. Soweit ich mich erinnern kann, war Anfang 1986 im Anschluss an die Installation von Verstärkern, Verteilern und Anschlussdosen durch VEB Radio und Fernsehen das Fernsehsignal zu empfangen.

3. Die ersten Betriebsjahre

So sah der Antennenmast nach der Installation aus.

Folgende Antennen sind zu sehen:

- 4-Gruppe K57 Bayern III (ganz oben)
- 4-Gruppe K23 ZDF(Mitte recht)
- Einzelantenne K32 DDR II (unter ZDF)
- Einzelantenne K8 DDR I
- 2-Gruppe K10 ARD NDR (links)
- 2-Gruppe K4 ARD Bayern (unter Plattform)
- links sind noch UKW-Antennen Richtung Ochsenkopf und Brocken montiert.

Sechs Fernsehprogramme konnten empfangen werden, obwohl sich ARD K10 und ARD K4 nur im Regionalprogramm von 18.00 bis 20.00 Uhr unterschieden. Das ist aber heute noch so. Bei den Hörfunkprogrammen waren neben den 4 DDR-Programmen zusätzlich: Bayern I, II, III, Rias II, und NDR II.zu empfangen.

Die nächste große Veränderung kam dann im Frühjahr 1989. Auf das Dach der Kopfstation wurden Satellitenspiegel montiert. Sat1 und RTL waren von nun an zu empfangen. 34.000.- Mark hat uns die Erweiterung gekostet. Allerdings waren in dem Preis Spiegel, LNB, Receiver und Modulator enthalten.

Hier ein Blick auf das Objekt der Begierde.

Die Sender wurden noch mit Hand abgestimmt. Bei Spannungsausfällen in der Kopfstation oder bei extrem niedrigen Temperaturen im Winter konnte es schon passieren, daß der Receiver sich auf den Nachbarkanal einstellte. Dann war wieder ein Besuch der Kopfstation zum Nachstellen vonnöten. Ein Nachteil der alten Satellitenspiegel war, daß der Schnee im unteren Teil liegen blieb. Ansich war das nicht schlimm. Wenn aber ein sonniger Tag war, taute der Schnee an, gefror aber in den Abendstunden wieder. Das erhöhte die Dämpfung derart, das wirklich nur noch "Schnee" auf den Bildschirmen zu sehen war (bei den Satellitenprogrammen). Dann war wieder ein Besuch der Kopfstation nötig, mit Leiter und Besen gings aufs Dach um den Spiegel auszukehren. Viele Jahre ging das so. Das Problem hat sich jetzt zum Glück erledigt. In den neuen Offsetspiegeln bleibt kein Schnee mehr liegen. Der mittlere Spiegel auf der Kopfstation ist noch dieses alte Modell. Für Reservezwecke kann er noch sein Dasein fristen.

 

4. Nach der Wende

Jetzt begannen die unruhigen Jahre (für Herrn Sammer). Die Bautätigkeit erwachte in Euba. An allen Ecken und Enden wurde gebaut und geschachtet. Dabei wurde so manches Kabel beschädigt und das Telefon lief heiß, wenn abends der geliebte Fernseher keine Unterhaltung brachte.
Manche Fehler wurden nicht gemerkt, wo z.B. das Kabel nur leicht angekratzt wurde. Aber der Zahn der Zeit nagte. Die in das Kabel eindringende Feuchtigkeit ließ die Dämpfung anfangs nur leicht ansteigen, einige Kanäle wurden schlechter und nach einigen Tagen war alles wieder gut - nur um später erneut den Fernsehempfang zu trüben. Dann war natürlich die Fehlersuche viel schwieriger. Man konnte zwar das defekte Kabel herausmessen, aber wo auf den 100 m lag der Fehler? Jetzt musste man die Strecke abgehen und nach verdächtigen Veränderungen der Oberfläche suchen. Naja, und wenn man dann die Stelle gefunden hatte, wollte es keiner gewesen sein. (Später kam ein Reflektometer zum Einsatz, damit konnte auf den Meter genau die Fehlerstelle lokalisiert werden).

Herr Thümer lenkte viele Jahre aktiv die Geschicke der Antennengemeinschaft. Er zog sich ab 1991 mehr und mehr aus deren Geschäften zurück. Sein Fuhrgeschäft verlangte seine ganze Kraft. Jetzt lag die ganze Verantwortung bei Herrn Sammer (für die Technik) und Herrn Zähler (für Rechnungen und Mitgliedsbeiträge). In dieser Zeit wurden die Wohngebiete "Schwanauer Straße", "Am Gasthof" und "An den Gärten" aufgebaut. 1993 machte sich eine Erhöhung der Jahresgebühr von 25.- auf 50.- DM notwendig. Bis 1995 wurde die Kopfstation und die Verstärkertechnik modernisiert. Damit war die Übertragung von 19 Fernsehkanälen möglicht.

Mit Hilfe des Ortschaftsrates wurde für Dezember 1995 die Neugründung der Antennengemeinschaft vorbereitet.

 
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